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Alte Schmiede zieht in Fredenbecks Ortsmitte um.

(Stader Tageblatt vom 19.12.2019)


Der lang ersehnte Umzug der alten Schmiede auf das Gelände des Hofes Holst in Fredenbeck wird vorbereitet. Vereinsaktive haben die Baugrube ausgehoben
und wollen am heutigen Donnerstag die Fundamente schütten.
Der Verein „De olen Hüüs“ hatte sich bereit erklärt, die Abbrucharbeiten zu übernehmen und das etwa 100 Jahre alte Gebäude wieder als Museumsschmiede aufzubauen. Auch ein neues Backhaus soll gebaut werden. Deshalb werden am heutigen Donnerstag zwei Fundamente gegossen. Bereits im Oktober hatten die Ehrenamtlichen die Baufelder abgesteckt, vor wenigen Tagen haben sie die Baugruben mithilfe eines Baggers ausgehoben.
Am heutigen Donnerstag wollen sie die Eisengitter verlegen und die Fundamente schütten. Sie wollen die frostfreie Zeit ausnutzen. Die alte Scheune des Dorfschmieds Hinrich Martens ist ausgeräumt. Sie soll Stück für Stück abgetragen und auf dem Hofgelände wieder aufgebaut werden. Der Fredenbecker Chronist Rolf Helmecke hat jeden Stein und jeden Balken sowie die alten Fenster und Türen fotografiert, um einen originalgetreuen Wiederaufbau des neuneinhalb mal acht Meter großen Handwerkshauses zu ermöglichen.
Gelände mit großem Potenzial
Seit 2014 besteht ein Nutzungsvertrag zwischen der Gemeinde Fredenbeck, dem Heimatverein und dem Förderverein „De olen Hüüs“ über die Nutzung des Holstschen Geländes für kulturelle, soziale und museale Zwecke. Der Förderverein zeichnet verantwortlich für alle Arbeiten an den Außenanlagen und den Gebäuden. Der Heimatverein organisiert gemeinsame Veranstaltungen wie das Dorffest und den Apfeltag und übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit.
Das Gelände bietet großes Potenzial. Eine alte Scheune ist intakt und dient bei Veranstaltungen als Raum für Ausstellungen und Kaffeetafeln. Die Vereinsmitglieder haben eine Brücke über den Bachlauf und Sitzgelegenheiten unter alten Bäumen errichtet. Ein Backhaus und eine Boulebahn gehören zu dem Ensemble.
Bau eines Dorfgemeinschaftshauses angedacht
Die Pläne für eine Komplettierung des Ensembles liegen schon in der Schublade. Eine Freifläche für Feste soll erhalten bleiben. Außerdem gibt es die Idee, ein Dorfgemeinschaftshaus zur Stärkung des Vereinslebens zu bauen. Die alte Schmiede am Alten Stadtweg von 1820, ein Familienbetrieb, der heute Handwerker Hinrich Martens gehört, soll von Aktiven des Fördervereins abgetragen und auf dem Hofgelände wieder aufgebaut werden. Zusammen mit historischem Werkzeug könnte daraus ein kleines Museum werden. Hier laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
Seit 25 Jahren gibt es die Bestrebungen, aus dem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb einen Treffpunkt für die Bevölkerung der Geestgemeinde zu entwickeln. Die Politik hat grünes Licht gegeben. Beim Amt für regionale Landesentwicklung liegt ein Antrag auf Fördermittel für den Umbau zur Kultur- und Begegnungsstätte. 250 000 Euro stehen im kommunalen Haushalt bereit. 1992 übernahm die Gemeinde Fredenbeck das Hofgrundstück mit dem Wohnhaus und der Kornscheune von der Familie Holst, die im Gegenzug eine Leibrente bis zum Lebensende bekam. Sie unterzog das Wohnhaus einer Komplettsanierung. Alle anderen Gebäude auf dem Grundstück waren in den Jahren zuvor abgebrochen worden. Dazu gehörten ein 1731 errichtetes Stall- und Wohngebäude, ein Gesindehaus sowie ein zusammengefallener Schweinestall.
Zuletzt lebte in dem ortsbildprägenden Wohnhaus an der Hauptstraße das „Fredenbecker Original“ Meta Holst, wie Bürgermeister Uli Schumacher (SPD) sie bezeichnet, eher zurückgezogen. Nach ihrem Tod Anfang des Jahres stand das Gebäude leer. Die Gemeinde ließ es aufräumen und teilweise entkernen. Als erster Besitzer des Anwesens wird für die Jahre 1634 bis 1647 der Landwirt Hans Hinrich genannt. Die Familie Holst kam um 1855 auf den Betrieb.

 

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